Alltagstipps zur Sprachförderung Ihres Kindes

 

 

Essen und Trinken: Wie ein Kind isst, so spricht es auch!

Nicht nur die Nährstoffe (Vitamine, etc.) sind beim Essen wichtig – sondern auch die Konsistenz des Essens. Denn nur, wenn die Muskulatur arbeiten muss, entwickelt sie sich.

  • Weiche Konsistenzen reduzieren (Fast Food, Nudeln, Toastbrot, Brei) und harte Konsistenzen einführen (Karottenstifte, Obst/Gemüse mit Schale, Brot mit Rinde, Knäckebrot)
  • Auch dickere Flüssigkeiten mit einem Strohhalm zu trinken, fördert die Muskulatur. Hier bieten sich bspw. Joghurt oder Pudding an.

 

Bewegung: Die Evolution zeigt: nur durch Bewegung entwickelt sich das Gehirn!

Alles was wir tun, wird durch unser Gehirn gesteuert – auch die Sprache. Die entsprechenden Areale können sich nur durch Bewegung entwickeln.

  • Gehen Sie mit Ihrem Kind jeden Tag raus. Laufen, Radfahren, Klettern, Ballspiele sind für die kindliche Gehirnentwicklung essentiell.
  • Achtung: Wenn sich Ihr Kind nicht gern bewegt, hat das einen Grund. Lassen Sie dies medizinisch abklären.

 

 

 

 

Schlaf: Ausreichend Schlaf ist die Grundlage allen Lernens in der kindlichen Entwicklung!

Ein Kindergarten-Kind braucht ca. zwischen 11 und 12,5 Stunden Schlaf jeden Tag.

  • Seien Sie konsequent in der Einhaltung der Schlafenszeiten.
  • Einschlafroutinen wie Vorlesen, Kuscheln oder über den vergangenen Tag sprechen/den morgigen Tag planen, helfen Ihrem Kind, herunterzufahren und sich sicher zu fühlen.

 

Rhythmus: Alles, was in der Natur aus dem Rhythmus fällt, ist krank.

Die Erde dreht sich in einem bestimmten Rhythmus. Dementsprechend unterliegen wir als Menschen dem Rhythmus des Tages und der Jahreszeiten. Wenn wir von diesem großen Kontext in unseren Körper hineinzoomen, sehen wir: unser Herz schlägt in einem gewissen Rhythmus, unsere Verdauung läuft rhythmisch von statten, wir gehen rhythmisch – und wir sprechen rhythmisch. Ist unser Rhythmus gestört, sind wir krank.

  • Schaffen Sie für Ihr Kind einen immer-wiederkehrenden Tagesrhythmus. Das gibt Ihrem Kind Sicherheit, Struktur und Klarheit.
  • Binden Sie Alltags-Routinen ein, die Ihr Kind liebt (ein bestimmtes Spiel, Vorlesen, etc.)

 

(An-)Sprache: Sie macht uns zum Menschen und ist durch nichts zu ersetzen.

In Zeiten von multimedialer Versorgung (Tablet, Smartphones, etc.) könnte man denken, dass „Kommunikation“ großgeschrieben wird – doch das Gegenteil ist der Fall. Denn: die Kommunikation zwischen zwei Menschen kann nie durch einseitige, künstliche Beschallung ersetzt werden.

 

  • Begrenzen Sie streng den Konsum von Medien und lassen Ihr Kind stattdessen kreativ im Spiel sein.
  • Achten Sie während des Medienkonsums darauf, dass das Kind nur Inhalte in seiner Muttersprache oder in der deutschen Sprache (Umgebungssprache) aufnimmt. Bspw. englische Sprachelemente verwirren das Kind im Erstspracherwerb und schädigen die Sprachentwicklung enorm und manchmal unwiederbringlich!
  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind natürlich – über Dinge, die das Kind interessieren. Achten Sie währenddessen auf den Blickkontakt Ihres Kindes, um sich so die Aufmerksamkeit und das Interesse zu sichern.
  • Erweitern Sie Aussagen Ihres Kindes! Das bloße Wiederholen der kindlichen Äußerung bringt das Kind nicht weiter. Führen Sie die Aussage weiter, bspw.:

Kind: „Auto!“

Sie: „Ja, das Auto fährt um die Ecke!“

 

 

In Allem ist zu beachten:

Wir leben immer noch in unserem steinzeitlichen Körper. Die Dinge, die von jeher wichtig für uns waren (s. aufgezählte Punkte), sind es immer noch in gleichem Maße.

 

Und noch wichtiger:

Ihr Kind ist nicht seine Störung.

 

Genießen Sie die Zeit mit Ihrem Kind! Sie geht so schnell vorbei. Es ist okay, nicht alles perfekt zu machen. Versuchen, es besser zu machen, ist genug.